Geschichte der Osteopathie


In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts beginnt der klassisch geschulte Arzt Andrew Taylor Still in Nordamerika eine andere Sichtweise vom Menschen in Gesundheit und Krankheit zu entwickeln. Durch den Tod dreier seiner Kinder erkennt er die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Methode, die das Zusammenwirken aller Körpersysteme berücksichtigt.

1874 verkündet Still die Geburt einer neuen Medizin, die nicht Symptome bekämpft sondern Ursachen behandelt. Diese Heilkunst nennt er Osteopathie (= Knochenleiden) und verdeutlicht damit den Einfluss von Störungen verschiedenster Gewebe auf den teils knöchernen Bewegungsapparat. Sein ursprüngliches Konzept von der Einheit des menschlichen Körpers, basierend auf den Naturgesetzen, ist auch heute das unverändert gültige Fundament der Osteopathie.

1917 gelangt die Osteopathie nach Europa. John Martin Littlejohn, ein Schüler Stills, gründet in London die British School of Osteopathy.

1936 erläutert William Garner Sutherland den primären Respirationsmechanismus, einer vom zentralen Nervensystem ausgehenden zyklischen und unwillkürlichen Bewegung. Er erweitert Stills Methode somit um die craniosacrale Osteopathie, der methodischen Untersuchung und Behandlung dieser subtilen Bewegung.

In den 1970er Jahren erfolgt in Frankreich die maßgebliche Weiterentwicklung der viszeralen Osteopathie, die der Therapie innerer Organe dient.

Seit 1980 wird auch in Deutschland osteopathisch unterrichtet und praktiziert.